Schweinfurt (POW) Unter den Schutz der Gottesmutter hat Bischof Dr. Paul-Werner Scheele das Marienstift in Schweinfurt gestellt. „Ein großes Werk findet heute seinen Abschluss, ein großes Werk beginnt heute“, sagte der Bischof bei der Einweihung der größten Seniorenanlage der Diözese Würzburg am Donnerstag, 28. November, in Schweinfurt. Das rund 29 Millionen Euro teure Wohnstift beherbergt 150 Appartements für Senioren sowie ein umfangreiches Serviceangebot des Caritasverbands und eine Pflegestation mit 52 Plätzen.
Dem neuen Seniorenzentrum wünschte Bischof Scheele, dass seine Bewohner und Angestellten im Geist und in der Freude der Gottesmutter Maria handelten. Zwar finde sich viel Leid wie Altersgebrechen und Krankheiten unter den Dächern dieses Hauses. „Dennoch kann und soll es hier Freude in Fülle geben, die Freude der Gottesmutter“, sagte der Bischof beim Gottesdienst zur Einweihung in der benachbarten Pfarrkirche Sankt Anton.
Als größtes und sehr erfolgreiches Wohnbauprojekt der Diözese Würzburg und des Caritasverbands bezeichnete Bischöflicher Finanzdirektor Dr. Adolf Bauer das Marienstift. Beim Festakt zur Einweihung dankte er im Namen der Diözese allen, die durch ihren Einsatz den älteren Mitbürgern ein menschenwürdiges Wohnen ermöglichten. „Mit dem Bau des Marienstifts gehen wir neue Wege im Bereich des Seniorenwohnens“, unterstrich der Finanzdirektor. Besonders dankte er der Stadt Schweinfurt für die gute Zusammenarbeit und der Kirche vor Ort, die den Bau vorangetrieben habe.
Schweinfurts Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser beschrieb die Einweihung der Seniorenwohnanlage als „Tag der sichtbar gewordenen Solidarität der Diözese Würzburg mit den Menschen der Region“. In der tiefen Wirtschaftskrise der Kugellagerstadt Anfang der 90er Jahre sei die Planung und der Bau des Marienstifts ein Signal der Hoffnung und ein Zeichen des Aufbruchs in der „Stadt der scheinbaren Hoffnungslosigkeit“ gewesen. In Schweinfurt gebe es heute kein Haus, das ein zeitgemäßeres Wohnen für Senioren biete wie die „wunderschöne Seniorenanlage“ des Marienstift. In einer Zeit, in der man über aktive Sterbehilfe diskutiere, sei diese Einrichtung ein Gegenentwurf und Vorbild für menschenwürdiges Wohnen in der letzten Lebensphase.
Eine Hausmadonna aus dem 18. Jahrhundert überreichte Architekt Hans-Günther Mömken als „symbolischen Schlüssel“ an Finanzdirektor Dr. Adolf Bauer und an den Vorsitzenden des Diözesancaritasverbands, Domkapitular Dietrich Seidel. Die Marienfigur stand früher in der Pleicherkirchgasse in Würzburg und stammt aus dem Umfeld des Künstlers Peter Wagner. Seidel unterstrich, dass die Caritas als Betreiber der Wohnanlage älteren Menschen im Marienstift Heimat und Hilfe biete. Die Diözese danke mit dieser Wohnanlage auch den Menschen, die nach dem Krieg das Land wieder aufgebaut hätten.
Das Marienstift an der Sankt-Anton-Straße in Schweinfurt entstand in den vergangenen sieben Jahren. Rund 29 Millionen Euro kostete die größte Service-Wohnanlage für Senioren im Bistum Würzburg. 150 Wohnungen, alle mit Bad und Küche ausgestattet, bieten den Bewohnern komfortables Quartier. Ergänzt wird das Angebot durch Serviceleistungen wie Notrufsystem, Angebote wie Werken und Gymnastik sowie Beratung in allgemeinen Fragen. Zum Marienstift gehört auch das Haus „Franziska“, eine Pflegestation mit 52 Plätzen. Nach Angaben seines Leiters Heribert Kirchner ist das Marienstift bis auf den letzten Platz ausgebucht.
Mit dem Bau des Marienstifts sollte die soziale Infrastruktur der stark gebeutelten Region gestärkt werden. Nach dem Erwerb von rund zehntausend Quadratmetern Grundstück schuf das Sankt Bruno-Werk den Bau zwischen Juni 1996 und Juni 2002 in insgesamt drei Bauabschnitten. Der Gebäudekomplex mit einer Fläche von insgesamt rund 13.300 Quadratmetern liegt neben der Pfarrkirche Sankt Anton und ist um zwei Innenhöfe gruppiert. Die Mietwohnungen sind in fünf verschiedenen Typklassen erhältlich. Die kleinste umfasst 22 Quadratmeter, die größte rund 100 Quadratmeter Wohnfläche. Im Haus ist ein breites Spektrum an Dienstleistungen angeboten. Ob Arztpraxis, Physiotherapie, Änderungsschneiderei, Bank, Friseur, Fußpflege, Hörgeräteakustiker oder Optiker: Die Bewohner des Marienstiftes erreichen die Angebote bequem und trockenen Fußes. Eigene Räume für Fitness, Gymnastik, Meditation und Werken, eine Bibliothek sowie ein Waschsalon runden das Serviceangebot ab.
(4902/1555; Telefax voraus)
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