Bad Königshofen/Würzburg (POW) Für ein verstärktes Engagement der Diözese Würzburg in der Ehe- und Familienarbeit hat sich Bischof Dr. Friedhelm Hofmann ausgesprochen. „Ehepaare und Familien zu stützen ist eine Aufgabe, die uns in Zukunft verpflichtet und die wir noch stärker wahrnehmen müssen“, sagte er beim zehnten Geburtstag des Familienbildungs- und Begegnungshauses Sankt Michael der Diözese Würzburg in Bad Königshofen am Dienstag, 3. Oktober. Gleichzeitig sprach er sich für die weitere Unterstützung des diözesanen Familienhauses aus: „Familie steht bei uns in der Mitte.“
Das Geburtstagsfest von Sankt Michael begann mit einer Eucharistiefeier in der Hauskapelle des Bildungshauses, die Bischof Hofmann zusammen mit Rektor Rudolf Heller, Diözesanfamilienseelsorger Domvikar Stephan Hartmann, den Domkapitularen Hans Herderich und Monsignore Günter Putz sowie mit Bad Königshofens Pfarrer Linus Eizenhöfer zelebrierte. Eine Multi-Media-Darstellung der Arbeit des Hauses sowie eine Talk-Runde mit Moderator Eberhard Schellenberger schlossen sich an. Am Nachmittag stand das Familienhaus bei einem Tag der Offenen Tür mit Kasperle-Theater, Spielen, Workshops, Weben am Webebalken, Hausrallye, Hausführungen und meditativem Angebot dann ganz für Familien offen.
In seiner Predigt beim Festgottesdienst zeigte sich der Bischof beunruhigt angesichts steigender Scheidungszahlen, der Zunahme der Singles und der zurückgehenden Zahl der Geburten. „Ehe und Familie sind die Grundsteine unserer Gesellschaft. Es muss alles getan werden, damit diese ihnen innewohnenden Werte erkannt werden“, sagte der Bischof. Als großen Schmerz bezeichnete er es, wenn Ehepaare keine Kinder bekommen könnten. Dass aber Paare Kindern das Leben nicht mehr zumuten wollten, zeige Defizite in der Gesellschaft, welche die Kirche angehen müsse. Eine Katastrophe sind nach den Worten des Bischofs die vielen Abtreibungen.
Weiter sprach sich Bischof Hofmann für eine stärkere Begleitung junger Leute vor der Ehe aus, „damit ihnen die Kostbarkeit des Geschenks Liebe aufgeht“. Auch dürfe die Kirche junge Ehepaare nicht allein lassen. Ihnen müssten immer wieder Gelegenheiten geboten werden, um ihre Probleme auszusprechen. Dankbar zeigte sich der Bischof für die vielfältigen Angebote der Begleitung von Ehepaaren und Familien im Bistum Würzburg. Kirche müsse den Menschen Brücken zu einem geglückten Leben bauen. Dem Familienhaus Sankt Michael wünschte er eine lange Zukunft: „Sankt Michael hat große Chancen, Familien zu unterstützen.“
Bei der Talk-Runde mit BR-Moderator Eberhard Schellenberger hob Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann das segensreiche Wirken im Haus Sankt Michael für den Landkreis hervor. Es gelte, den Schutz und die Förderung der Familie viel stärker ernst zu nehmen. „Wir müssen die Privilegierung der Familie aufrechterhalten.“ Gleichzeitig sagte der Landrat zu, im kommenden Jahr seinem Kreistag Exerzitien im Haus Sankt Michael anzubieten. Domkapitular Hans Herderich, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge der Diözese Würzburg, sprach sich für eine verstärkte Generationen übergreifende Arbeit im Haus Sankt Michael aus. Die enge Zusammenarbeit der Stadt Bad Königshofen mit dem Bildungshaus würdigte Bürgermeister Clemens Behr. Mitte Oktober 2006 gebe es sogar eine erste Klausurtagung des Bad Königshöfer Stadtrats in Sankt Michael.
Präsentiert wurden die vielfältigen Angebote des Hauses wie Familienferien und Freizeiten, Besinnungstage und Exerzitien, Elternkurse und Trauerseminare, Alleinerziehenden-Treffs und Krabbelgruppen. Rund 69.000 Teilnehmer haben laut Geschäftsführer Alois Heinisch das Familienbildungshaus in den vergangenen zehn Jahren besucht. Weiter stehen in der Bilanz des ersten Jahrzehnts über 66.000 Übernachtungen und knapp 2500 Veranstaltungen. Nach Angaben von Rektor Rudolf Heller war das Familienhaus vor zehn Jahren in einer Zeit eröffnet worden, in der Familien immer mehr benachteiligt worden seien. Unter Bischof Paul-Werner Scheele und Domkapitular Prälat Wilhelm Heinz habe die Diözese damals ein Zeichen wider den Zeitgeist und für Familien gesetzt.
(4006/1333; E-Mail voraus)
bs (POW)
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