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14-Jährige erstmals mit Stimmrecht

Würzburg (POW) Rund 762.000 Katholiken sind am Sonntag, 17. März, zur Wahl der Pfarrgemeinderäte im Bistum Würzburg aufgerufen. Erstmals dürfen auch 14- bis 16-Jährige ihre Stimme abgeben. Das Motto der Wahl lautet: „Menschen bewegen“.
 
Eine groß angelegte Aktion startet in den kommenden Tagen, um die erstmals wahlberechtigten 14- bis 16-Jährigen anzusprechen. An über 22.000 Jugendliche geht ab 18. Februar ein Brief des Diözesanratsvorsitzenden Norbert Baumann, in dem er zur Wahl einlädt. Der Diözesanrat habe gemeinsam mit Bischof Dr. Paul-Werner Scheele die Herabsetzung des Wahlalters auf 14 Jahre beschlossen, erläutert Baumann den Jugendlichen ihr Wahlrecht. „So kannst auch du mitbestimmen, wer in deiner Pfarrei im Pfarrgemeinderat mitmischt“, schreibt er weiter. Das Motto aufgreifend, fordert Baumann auf: „Bewege die Kandidatinnen und Kandidaten und gehe zur Wahl.“
 
Während bei den vorausgehenden Kommunalwahlen alle Wahlberechtigten an die Urnen gerufen werden, geht der Trend bei den Wahlen zum Pfarrgemeinderat hin zur Allgemeinen Briefwahl. „Wir haben bisher bereits über 540.000 Briefwahlunterlagen ausgegeben“, berichtet Matthias Reichert, Geschäftsführer des Diözesanrats. Den Katholiken werden hierbei Wahlschein und Wahlunterlagen nach Hause geschickt, wo sie dann auswählen können, wem sie ihre Stimme geben wollen. Rund ein Drittel der insgesamt 878 Pfarreien, Kuratien und Filialgemeinden in der Diözese setzt aber weiter auf die traditionelle Listenwahl.
 
Ein positives Fazit der Vorbereitung auf die Pfarrgemeinderatswahl konnten bereits Maria Gumpert, Johannes Simon, Matthias Reichert und Thomas Vierheilig ziehen. An den insgesamt 16 Werkstattabenden „Pfarrgemeinderatswahl 2002“ nahmen über 1000 Frauen und Männer in der Diözese Würzburg teil. Nach den Worten der Veranstalter stießen die Abende auf eine breite Beteiligung, da sie in Röllbach oder Hopferstadt, Eltmann oder Bad Neustadt, Gerolzhofen oder Karlstadt stets in erreichbarer Nähe der Gemeinden der Diözese stattfanden. „Die Leute gingen motiviert weg und erhielten das, was sie zur bevorstehenden Wahl brauchten“, berichtet Johannes Simon vom Referat Öffentlichkeitsarbeit in der Pfarrgemeinde.
 
Der Großteil der Listen ist bereits fertiggestellt, Nachzügler können aber noch bis spätestens 24. Februar Kandidatinnen und Kandidaten auf die Listen bringen. Danach werden die Wahlvorschläge offen gelegt. Die Briefwahlunterlagen werden bis 15. März ausgehändigt. Am Sonntag, 17. März, laufen die Fäden im Wahlstudio im Würzburger Kilianeum – Haus der Jugend zusammen. Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand und Diözesanratsvorsitzender Norbert Baumann stehen dann selbst am Faxgerät und Computer, wenn in Würzburg die Informationen aus den Pfarrgemeinden eintreffen. Ab 19 Uhr gibt es einen ersten Überblick über Wahlbeteiligung und über das Wahlverhalten in den einzelnen Dekanaten, über den Anteil der gewählten Frauen und Männer sowie über Trends bei der Pfarrgemeinderatswahl 2002. Die Informationen sind dann auch im Internet unter www.pfarrgemeinderatswahl.de abrufbar. Bei der letzten Wahl 1998 hatte die größte Pfarrei der Diözese, Maria Geburt in Aschaffenburg, eine Wahlbeteiligung von knapp 21 Prozent, in der 75 Katholiken zählenden Pfarrei Burgerroth im Ochsenfurter Gau gingen 81 Prozent an die Urne.
 
Damit die neuen Mitglieder der Pfarrgemeinderäte gut durchstarten, begleitet sie Maria Gumpert von der Hauptabteilung Außerschulische Bildung im Bischöflichen Ordinariat ab April bis ins Winterhalbjahr 2002/2003 bei fünf Einführungstagen und acht Einführungsabenden. Vorsitzende der Pfarrgemeinderäte schult sie bei fünf Trainingstagen. Darüber hinaus bietet sie Grundkurse mit theologischem und organisatorischem Grundwissen und eine monatliche Praxisbegleitung an.
 
Angesichts der kooperativen Pastoral in den neu entstehenden Seelsorgeeinheiten werde die Mitverantwortung des Pfarrgemeinderats immer deutlicher, unterstreichen Bischof Dr. Paul-Werner Scheele und Diözesanratsvorsitzender Norbert Baumann in einem gemeinsamen Wort an die katholischen Christen im Bistum Würzburg. Und beide betonen: „Ohne die Pfarrgemeinderäte kann man sich das Pfarreileben nicht mehr vorstellen.“
 
(0702/0205)