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Schweinfurter Oberland

Mehr Gemeinschaft wagen

Hintergründe zur neuen Gottesdienstordnung

Nach den Beratungen im Rat im pastoralen Raum, beim Oberlandtag im Mai und im Team der Seelsorger wurde eine neue Gottesdienstordnung für unseren pastoralen Raum Schweinfurter Oberland festgelegt. Aus technischen Gründen gilt sie verbindlich erst ab dem 1.1.2026, ist aber schon ab September die Grundlage unseres Planens.

Anlass der Überlegungen war der Weggang von Kaplan Odo Mitte August sowie die Ungewissheit, ob Kaplan Kulandai länger als Frühjahr 2026 im pastoralen Raum bleiben kann. Der Anlass bringt uns dazu, grundsätzlicher hinzuschauen und zu fragen: Was ist leistbar mit weniger Priestern und weniger Ehrenamtlichen? Was ist sinnvoll? Was ist notwendig bzw. was wird überhaupt noch von den Gläubigen (durch ihre Teilnahme) nachgefragt?

Wir sind in den letzten Jahren deutlich weniger Katholiken geworden und die Beteiligung am Gottesdienst hat spürbar nachgelassen. Darum möchte ich hier nicht auf einzelne Uhrzeiten oder die Anzahl von Gottesdiensten eingehen. Das müsste ohnehin stets im Zusammenklang aller 21 Kirchorte erklärt werden. Mich bewegt – auch mit Blick auf den Altersdurchschnitt von Ehrenamtlichen und Gottesdienstteilnehmern – sehr ernsthaft die Frage, gibt es in zehn Jahren noch kirchliches Leben oder Christen in diesem oder jenem Ort? Sollen wir so weitermachen und diejenigen, die am Gottesdienst teilnehmen möchten, auf möglichst viele Orte zerstreuen? Ist es ein verantwortlicher Umgang mit den Ressourcen, wenn wir mit Ersatzformen und Provisorien den Zustand einfach noch um ein paar Jahre verlängern? Oder müssen wir nicht intensiver das Miteinander fördern? Ich plädiere für diesen Weg – im Sinne einer „Spielvereinigung“. Und ich bitte Sie herzlich, mit uns Seelsorgern eben dafür zu werben!

Jeder von uns – mich selbst eingeschlossen – hängt an den Formen und Orten, in denen wir groß geworden sind. Die Kirche braucht verlässliche Orte und Gottesdienste brauchen verlässliche Zeiten. Damit die Liturgie Menschen anspricht, muss sie aber auch in ihrer äußeren Form ansprechend sein. Es ist immer wertvoll, wo sich zwei oder drei im Namen Jesu versammeln und gemeinsam beten. Niemand wird daran gehindert, gemeinsam zu Andachten, den Rosenkranz o.ä. zu beten. An den Werktagen sind Wortgottesfeiern oder Kommunionfeiern (in Rücksprache) möglich, soweit sie von den Versammelten selbstständig getragen werden.

Aber unser Sonntagsgottesdienst braucht ein bestimmtes Niveau, was die Form und Qualität anbetrifft. Ich denke dabei an Mesner, an die Kirchenmusiker, an jugendliche Ministranten, an Menschen, die die Kirche schmücken und reinigen… Und all das ist an begrenzte Ressourcen gebunden.

Ich bin überzeugt, dass wir uns gegenseitig bestärken können, wenn wir gemeinschaftlich Gottesdienst feiern. Und wir geben ein Glaubenszeugnis, wenn uns die Mitfeier der Sonntagsmesse auch manchen Weg wert ist.

Egal, was wir tun und entscheiden, es wird nicht so bleiben, wie wir es gewohnt waren. So angenehm Gewohntes ist, es wird nicht der Weg in die Zukunft sein. Diejenigen, denen der Glaube und die gemeinsame Feier in der Kirche wichtig ist, werden dafür – wie in der Diaspora, die wir vielleicht bereits sind – zusammenkommen und vor allem auch zusammenhelfen müssen. Vielleicht finden wir ja kreative Wege, nicht-mobile Mitchristen zur Messfeier mitzunehmen oder Menschen aus anderen Orten in liturgische Dienste einzubinden etc. Das ist kostet jeden von uns etwas. Aber ich bitte Sie, sich darauf einzulassen und mit uns für mehr Vergemeinschaftung zu werben, damit die Botschaft Jesu weitergesagt und seine Gegenwart auch in Zukunft im Schweinfurter Oberland gefeiert wird.

Pfarrer Dr. Eugen Daigeler, Moderator des pastoralen Raums Schweinfurter Oberland – Seliger Liborius Wagner