Würzburg/Rom (POW) Im Namen von Papst Johannes Paul II. hat Bischof Dr. Paul-Werner Scheele am Dienstagabend, 3. Dezember, verdiente Priester und Laien aus dem Bistum Würzburg ausgezeichnet. Bei einer Feierstunde im Sankt Burkardushaus verdeutlichte der Bischof, dass die Geehrten die verschiedenen Bereiche der Kirche repräsentierten und durch ihr Engagement ein besonderes Glaubenszeugnis abgelegt hätten.
Die Auszeichnung Monsignore erhielten OstR a.D. Karlheinz Frühmorgen (64), Pfarrer i. R. Edgar Hilpert (70), Professor Dr. Philipp Kaiser (73), Pfarrer Gerold Postler (62) und Pfarrer i. R. Albert Wagner (71).
Zu Rittern des Gregoriusordens wurden Professor Dr. Theodor Berchem (67), Professor Dr. Wolfgang Brückner (72), Dr. Wolfgang Lermann (69), Dr. Heinz Mayer und Dr. Fritz Steigerwald (65) ernannt.
Den Titel des Ritters beziehungsweise der Dame des Silvesterordens dürfen künftig Ulla Becker (50), Hans Martin (85), Günter Pfeufer (67), Dr. Rudolf Rachor (72) und Hans Reffel (78) tragen.
Im Namen der Geehrten dankte Professor Dr. Philipp Kaiser Bischof Scheele für die unnachahmbare Art der Würdigung. Es sei ein schönes Zeichen, dass Laien und Priester gemeinsam geehrt würden, denn auch in der Kirche müssten beide Gruppen gemeinsam arbeiten, um das Wort Gottes zu verkünden. Die Auszeichnung sei in gewisser Weise unverständlich. „Wir haben doch nur das getan, was unsere Aufgabe war“, betonte Kaiser. Dennoch sei die päpstliche Würdigung eine Ermutigung, den Weg weiter zu gehen.
Monsignori
OStR a. D. Karlheinz Frühmorgen war von 1969 bis 1995 als Religionslehrer in Obernburg, Aschaffenburg und Würzburg tätig. Er engagierte sich auf Dekanatsebene sowie in der Schönstattbewegung in der Jugendarbeit. Eine schwere Krankheit zwang ihn 1996 zum Ausscheiden aus dem Schuldienst. Eine neue Aufgabe fand er als Geistlicher Beirat der Ackermann-Gemeinde auf Diözesanebene. 2000 übernahm er auch die Verantwortung für die Vertriebenenseelsorge des Bistums. Das Sankt-Gunter-Haus in der Diözese Budweis wurde auf seine Initiative hin errichtet.
35 Jahre lang wirkte Pfarrer i.R. Edgar Hilpert in der Stadtpfarrei Bad Brückenau. Seine besondere Liebe galt der Kirchenmusik und der Liturgie. Eine ganze Generation prägte er durch sein Engagement in der Ministranten- und Jugendarbeit. Schon als Stadtjugendseelsorger in Würzburg und Religionslehrer an der Berufsschule Karlstadt hatte er einen guten Draht zu jungen Menschen. Von 1985 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand war er Dekan des Dekanats Hammelburg.
Forschung und Lehre sind Tätigkeitsschwerpunkte im Leben von Professor Dr. Philipp Kaiser, der seit seiner Emeritierung wieder in Würzburg lebt. Von 1974 bis 1976 hatte er den Lehrstuhl für Philosophisch-theologische Propädeutik an der Theologischen Hochschule in Paderborn inne. 1976 wurde er nach Eichstätt berufen, wo er bis 1994 den Lehrstuhl für Grundfragen der Theologie innehatte. Als akademischer Lehrer war er bei seinen Studenten nicht zuletzt wegen der menschlichen Wärme geschätzt. Trotz angeschlagener Gesundheit half er in Eichstätt wie in seiner Heimatdiözese in der Seelsorge mit. Seine Sensibilität und sein theologischer Sachverstand prägen seinen Umgangsstil mit verschiedenen Menschen.
Seit 1974 ist Gerold Postler Pfarrer in Retzbach. 1987 übernahm er auch die Pfarrei Retzstadt. Er machte die Wallfahrtskirche „Maria im Grünen Tal“ zu einem geistlichen Zentrum der Diözese. Als offizielle Gebetsstätte um die Einheit der Christen verbindet sie die marianische Tradition mit dem ökumenischen Anliegen. Auch der Besinnungsweg an der Wallfahrtsstätte, an dessen Stationen die Elemente der Schöpfung meditiert werden können, geht auf Postlers Initiative zurück.
Pfarrer i.R. Albert Wagner war von 1967 bis 1998 Pfarrer der neu gegründeten Pfarrei Würzburg-Sankt Albert. Er hat in dieser Zeit nicht nur den Aufbau von Kirche und Gemeindezentrum geleitet, sondern die nicht einfache Gemeinde menschlich und geistlich zu einer Gemeinschaft geformt. Von 1960 bis 1967 war er Domvikar und Bischöflicher Sekretär von Bischof Josef Stangl. In dieser Funktion nahm er während des Zweiten Vatikanischen Konzils verantwortliche Dienste in der Organisation wahr. Im Ruhestand hilft er in der Pastoral und ist im Generalvikariat ein zuverlässiger Helfer bei Verwaltungsaufgaben.
Ritter des Gregoriusordens
1967 übernahm Professor Dr. Theodor Berchem dem Lehrstuhl für Romanische Philologie an der Universität. Seit 1975 ist er Rektor der Alma Julia. Ob als Vizepräsident der Westdeutschen Rektorenkonferenz (1979–1983), deren Präsident (1983–1987) oder seit 1988 als Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD): Der gebürtige Rheinländer verbindet bildungstheoretische Probleme mit seiner Verwurzelung im Glauben.
Die religiöse Volkskunde ist Schwerpunkt von Professor Dr. Wolfgang Brückner aus Würzburg, der von 1973 bis 1998 Ordinarius für deutsche Philologie und Volkskunde war. In seinen Arbeiten nahmen besonders die Wallfahrtsorte Walldürn, Kreuzberg, Dettelbach und Maria Limbach breiten Raum ein. Mit der Diözese Würzburg arbeitete er eng zusammen, insbesondere mit dem Kunst- und Baureferat. Unter anderem ist er mit Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen Herausgeber der wissenschaftlichen Reihe „Kirche, Kunst und Kultur in Franken“.
Von 1958 bis 1998 wirkte Dr. Wolfgang Lermann am Krankenhaus Sankt Josef in Schweinfurt. Von 1978 an leitete er die Chirurgie des Hauses. Mit Rat und Tat hat er als ärztlicher Direktor den Umbau und die Sanierung des Ordenskrankenhauses begleitet. Mit seiner Pensionierung übernahm er ehrenamtlich den Vorsitz der Sozialstation Sankt Elisabeth. In seiner Pfarrei Sankt Peter und Paul engagiert sich der Vater von drei Kindern insbesondere für die Partnerschaft der Pfarrei mit einer Missionsgemeinde in Simbabwe.
Dr. Heinz Mayer war mehr als zehn Jahre Chefarzt des Roten Kreuzes in Aschaffenburg und Vorstandsmitglied des Ärztlichen Kreisverbandes. 1993 wurde er zum 1. Vorsitzenden des Caritasverbandes für die Stadt Aschaffenburg gewählt. Unter seiner Leitung wurde unter anderem das Senioren- und Wohnstift Sankt Elisabeth umgebaut und erweitert sowie die ökumenische Telefonseelsorge am Untermain errichtet. Ehrenamtlich und unentgeltlich führte er einen Verband mit etwa 300 Hauptamtlichen und einem Jahresetat von rund zehn Millionen Euro.
Landrat Dr. Fritz Steigerwald steht seit 1976 dem Landkreis Rhön-Grabfeld vor. Weit über die Grenzen des Landkreises hinaus engagiert er sich im Rahmen des Landkreistages. Am kirchlichen Leben zwischen Kreuzberg und Gleichbergen nimmt er rege teil und setzt sich für einzelne Pfarreien und kirchliche Personen ein. Der Fränkische Marienweg wurde unter anderem auch aufgrund seiner Initiative ins Leben gerufen.
Dame/Ritter des Silvesterordens
Ulla Becker stammt aus Elsenfeld. Dort engagiert sich die Mutter von vier Kindern in der Laienarbeit der Pfarrei. Sie war mehrere Jahre Pfarrjugendleiterin, acht Jahre Vorsitzende des Pfarrgemeinderates und mehrere Jahre Vorsitzende des Dekanatsrats sowie Mitglied des Diözesanrats. Seit 1994 gehört sie als gewähltes Mitglied dem Diözesanpastoralrat an. Neben der Organisation und Durchführung von Kinderbibelwochen hat sie sich vor allem mit der Arbeitshilfe „Den Sonntag strahlen lassen – Handreichung für Pfarrgemeinden“ besonders verdient gemacht.
Über 30 Jahre lang war Amtmann a.D. Günter Pfeufer ehrenamtlicher Kirchenpfleger in seiner Heimatgemeinde. Von 1978 bis 2001 vertrat der in Ebern wohnende Pfeufer die Region Haßberge im Diözesansteuerausschuss. Sein Schwerpunkt waren die Rechnungslegung und die Bilanzierung. Viele Jahre gehörte er dem Rechnungsprüfungsausschuss an. Aus Altersgründen kandidierte er nicht mehr für den Diözesansteuerausschuss.
46 Jahre lang wirkte Hans Martin in der Würzburger Pfarrei Sankt Gertraud als Organist, Chordirigent und Komponist. Der Lehrer und Vater von sechs Kindern bemühte sich, die Anliegen des Zweiten Vatikanischen Konzils in seiner Pfarrei umzusetzen. Zu verschiedenen Kirchenfesten komponierte er Proprien, Motetten und Passionen. Seine Werke zeugen von einem spirituellen Umgang mit der Heiligen Schrift. Über die liturgischen Aufgaben hinaus führte er durch weltliche Singspiele die Gemeinde zu frohen Feiern zusammen.
Rechtsanwalt Dr. Rudolf Rachor gehört mit einigen Jahren Unterbrechung seit 1977 der Kirchenverwaltung Sankt Michael in Lohr am Main an. Von 1984 bis 2001 vertrat er die Dekanate Lohr, Marktheidenfeld und Gemünden im Diözesansteuerausschuss. Dort brachte er sich insbesondere im Rechnungsprüfungsausschuss ein. 1988 berief ihn Bischof Dr. Paul-Werner Scheele in den Diözesanvermögensverwaltungsrat. Seit 1993 ist Rachor Aufsichtsratsmitglied beim Sankt-Bruno-Werk und Vorsitzender des Aufsichtsrates der SBW GmbH. Viele Jahre gehörte er dem Stadtrat Lohr an.
Regierungsdirektor a. D. Hans Reffel ist in seiner Heimatpfarrei Miltenberg seit viele Jahren Mitglied der Kirchenverwaltung. 1978 wurde er in den Diözesansteuerausschuss gewählt, dem er bis Ende 2001 angehörte, als er aus Altersgründen ausschied. Reffel brachte seine Kompetenz als ausgewiesener Steuerexperte unter anderem im Unterausschuss für Kirchensteuerfragen sowie im Rechnungsprüfungsausschuss ein. Von 1966 bis 1972 war er Stadtrat in Miltenberg, von 1978 bis 1991 2. Bürgermeister, außerdem Mitglied im Kreistag und lange Jahre stellvertretender Landrat.
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