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Schülergottesdienst im Dom mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann

Kiliani-Tag der katholischen Schulen mit über 1300 Schülern und Lehrern des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach und der Mädchenrealschule Volkach.

Würzburg/Münsterschwarzach/Volkach (POW) Ein ungewohntes Bild im Kiliansdom: ein über 15 Meter langes buntes Begrüßungstuch schmückt den Altarraum. Mit seinen vielen abstrakten Figuren zieht es sogleich die Blicke auf sich. Mit Dunkelgrün und Blau unten etwas dunkler gehalten, wird es nach oben hin mit sattem Rot und Gelb immer heller und freundlicher. „Das Tuch symbolisiert unseren Weg durchs Leben. Es beginnt ganz unten im Dunkeln und führt – am Ende sogar mit Stufen – ins Licht“, erläutert Benediktinerpater Dr. Jonathan Düring, Schulseelsorger am Münsterschwarzacher Egbert-Gymnasium, am Beginn des Pontifikalgottesdienstes zum Kiliani-Tag der katholischen Schulen am Montag, 9. Juli.

Das Tuch entstand vor drei Jahren beim Ministrantentag der Diözese Würzburg in der Abtei Münsterschwarzach. Innerhalb von drei Stunden war es geschaffen. „So was geht nur aus einer inneren Freude heraus“, sagt Pater Jonathan. Das Tuch habe Kraft, da es aus der Freude an Gott und am Glauben heraus entstanden sei. „Lasst euch davon anstecken“, wünscht er den Schülern. Damals in Münsterschwarzach und auch diesmal im Würzburger Dom ist „Die Freude an Gott ist unsere Stärke“ das Motto des Gottesdienstes. Diese Freude sollten Christen öfter und deutlicher zeigen, sagt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann in seiner Predigt. „Gottes Nähe ist ein ungeheures Geschenk. Er wurde Mensch und ist uns Herr und Bruder“, betont er vor 1200 Schülern und 100 Lehrern des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach und der Mädchenrealschule der Dillinger Franziskanerinnen aus Volkach. Dass Christus in der Verkündigung seines Wortes und in den Sakramenten unter uns gegenwärtig ist, sei ein wahrer Grund zur Freude.

Viele junge Leute fänden heute wegen der vielen Ver- und Gebote keinen Zugang mehr zur Kirche. „Die Kirche ist aber keine Lebensverhinderungsanstalt“, versichert Bischof Hofmann. Im Gegenteil: Der Sinn der christlichen Gebote sei es, das Leben ganz zu erschließen und in die Nähe Gottes zu führen. Die jungen Menschen ermutigt Bischof Hofmann, von ihrem Glauben und ihrer Hoffnung zu erzählen: „Die Gesellschaft hofft auf Menschen wie Euch, die wissen, wo es langgeht.“

Die Fürbitten tragen Schülerinnen der Volkacher Mädchenrealschule vor. Währenddessen bringen Mitschülerinnen ihre ganz eigenen Bitten mit Körben voller Briefe zum Altar. Die Mädchen sind in bunte, glänzende Stoffe gehüllt, die sich mit ihrer satten Farbigkeit einreihen in die Komposition des Altarraumes. Nach den Fürbitten formieren sich die Schülerinnen. Ihre Gewänder beginnen im Takt zu schwingen. Leichtigkeit und Harmonie erfüllen den Raum. Mit ihrem liturgischen Tanz verleihen die Mädchen ihren Fürbitten einen noch tieferen Ausdruck. Obwohl über 1300 Menschen im Dom versammelt sind, ist es ganz still. Nur die Klänge der Instrumente und das Rauschen der Stoffe sind zu vernehmen. „Segne uns, dass wir ein Segen sind“, stimmt der Chor des Egbert-Gymnasiums an, und die Gemeinde singt aus voller Kehle mit. Was da mit modernen Rhythmen und mit deutschen, aber auch mit vielen lateinischen Texten erklingt, ist etwas ganz Besonderes: Es ist eine Welturaufführung. 

Markus Binzenhöfer, der am Egbert-Gymnasium Religion und Deutsch unterrichtet, hat die Messe eigens für diesen Tag komponiert. „Da sieht man mal, wie modern Latein sein kann“, meint Bischof Hofmann am Ende des Gottesdienstes, den er unter anderen mit Schulreferent Domkapitular Monsignore Günter Putz zelebriert. Die Gemeinde gibt ihm recht. Minutenlanger tosender Applaus belohnt Komponisten, Chorleiter, Sänger und Musikanten für ihren außerordentlichen Auftritt.

„Es war unglaublich schön, Teil dieses Ganzen zu sein“, sagt Kristina Klein vom Chor des Münsterschwarzacher Gymnasiums. Sie hat mit dem Ensemble schon viele große Ereignisse erlebt, zuletzt die Abtsweihe in der Abtei Münsterschwarzach. Der Gottesdienst heute ist aber etwas Besonderes, „denn alle Schüler sind dabei“. Sichtlich bewegt ist auch Markus Binzenhöfer, der Komponist der Messe. „Vor dem ersten Takt habe ich mich gefürchtet, aber jetzt verspüre ich ein tiefe Zufriedenheit“, sagt er.

Chorleiter Manfred Weidl ist ebenfalls stolz auf die gelungene Premiere: „Alles, was sich musikalisch in unserer Schule abspielt – Chor, Jazz-Band, Bläser, Streicher – sie alle haben mitgemacht und zum Gelingen des Ganzen beigetragen.“ Weidl war von Anfang an von der Idee begeistert, eine solche Messe beim Schülerpontifikalgottesdienst aufzuführen. „Es war ganz einfach der Reiz, diese schönen lateinischen Texte durch moderne Melodien und eingängigen Rhythmus den jungen Menschen schmackhaft zu machen.“ Angesichts der Begeisterung am Ende der Messe scheint dieses Ziel vollauf geglückt.

Siehe auch Orginal-Nachricht mit Fotos
Veröffentlicht: 09.07.2007

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