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Vielfältige Anregungen zur Gestaltung des Schullebens in christlichem Geist

Rund 100 staatliche und kirchliche Religionslehrer/innen sowie Pädagogen und Referentinnen in der Kirchlichen Jugendarbeit waren am Samstag, dem 16. April 2005, zum Schulpastoral-Tag im „Haus der Jugend“ des Bistums Würzburg versammelt. Unter der Leitung von Helga Kiesel und Ulrich Geißler, den diözesanen Referenten für Schulpastoral sowie Achim Engelking von der Regierung von Unterfranken bekamen die Teilnehmer von 9.00 bis 16.00 Uhr vielfältige Anregungen zur Gestaltung des Schullebens in christlichem Geist.

Als spirituellen Impuls brachte Ulrich Geißler zu Beginn ein paar zentrale Gedanken aus der Enzyklika „Laborem Exercens“ („Über die menschliche Arbeit“) des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. in Erinnerung: „Die Rechte des arbeitenden Menschen stehen im großen Zusammenhang der Menschenrechte. Arbeit ist Pflicht des Menschen und Quelle von Rechten. Im Vordergrund sollte der Mensch, der arbeitet, stehen, und nicht die Arbeit, die der Mensch verrichtet. Die Arbeit ist für den Menschen da und nicht der Mensch für die Arbeit. Arbeit und Eigentum stehen in einer Beziehung: Eigentum verpflichtet und darf nicht gegen die Arbeit eingesetzt werden.“

Die schon im September 1981 von Johannes Paul II. herausgebrachte Enzyklika ist nach Meinung von Geißler aktueller denn je, angesichts der Entwicklungen in der Arbeitswelt und den Schwierigkeiten von Jugendlichen, am Ende der Schulzeit einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden. Die Enzyklika ermutige, sich im Namen Gottes zum Wohl der Menschen einzumischen. Hier zeige sich auch die Verbindung zur Schulpastoral. Im Lern- und Lebensraum Schule bringen sich Christen ein, um im Bund mit Gott befreiend und heilend zu wirken.

Domkapitular Monsignore Günter Putz dankte anschließend in seinem Grußwort allen Beteiligten sowohl für ihre Mitarbeit an diesem Samstag, einem Teil des unterrichtsfreien Wochenendes, und für die alltägliche Arbeit im Dienst der Menschen in der Schule. Das qualifizierte Personal und die kirchlichen Finanzmittel für schulpastorales Wirken leisten wertvolle Beiträge für das Schulleben, wie es auch im neuen „RU-Kurier“, der Zeitschrift für Religionslehrer, dokumentiert ist. Dafür sind viele „Schlüsselqualifikationen“ nötig. Putz setzte diese Arbeit in Beziehung zum Sonntagsevangelium und ermutigte die Lehrkräfte und Pädagogen, weiterhin wie Hirten für die ihnen anvertrauten Menschen zu sorgen und etwas vom „Leben in Fülle“ spürbar werden zu lassen.

Danach wurde für zwei Stunden in sieben verschiedenen Workshops gearbeitet:

1. Dr. Albert Brendle, Religionslehrer an der Berufsschule: Angebote Gewalt vermindernder Kommunikation

2. Anni Wolz und Carsten Klafke, Lehrer am Mädchenbildungswerk Gemünden: Zfu: „Zeit für uns“ – Schülerinnen reflektieren und diskutieren selbstständig ihre Anliegen und die Gestaltung des Schullebens

3. Dorothea Weitz und Maria Wahler, Volksschule Niederwerrn: Streitschlichtung und Mediation

4. Heinz Rüschstroer, Dipl. Psychologe: Erfahrungen eines systemischen Familientherapeuten mit „auffälligen“ Kindern und Jugendlichen

5. Thomas Barkowski, Pfarrer, Kirchl. Fachbeauftragter der Evang.-Luth. Kirche in Bayern: Maßnahmen an der Schule im Todesfall eines Schülers bzw. einer Schülerin

6. Kirsten Danelzik, Referentin; Michael Marx, Pastoralreferent: „Nur was ich schätze kann ich schützen“ – Zyklusshow und Agentenspiel als neue Zugänge zu den körperlichen Veränderungen in der Pubertät

7. Achim Engelking, Referent für Ganztagsangebote und Ganztagsschulen bei der Regierung von Unterfranken: Bayerische und unterfränkische Entwicklungen in Ganztagsangeboten und Ganztagsklassen

Nach der Mittagspause gab es die zweite Runde mit sieben Workshops zur Auswahl:

1. Michael Hofmann, Fortbildungsreferent für Förderschulen: Kreative und meditative Arbeit mit Labyrinthen

2. Karin Auth, Dipl. Theologin, Konrektorin: Tod und Trauer – Grenzerfahrungen nicht nur meiner Schüler/innen

3. Sonja Liebig, Dipl. Sozialpädagogin: Die Arbeit im „Krisendienst“ und Möglichkeiten der Suizidprophylaxe in Kooperation mit Lehrkräften

4. Winfried Schrödl, Fortbildungsreferent für Grund- und Hauptschulen: NLP-orientiertes Kurztraining für kommunikatives Verhalten in der Schule

5. Manuela Kirsch, Schülerforum: „Wir sind Klasse?!“- Ein Schlüsselqualifikationstraining für Schüler und Schülerinnen im Unterricht“

6. Herbert Happel, Dipl. Supervisor, Mitarbeiter in der Pastoralsupervision: Supervision: Arbeite klüger – nicht härter

7. Hermann Nickel, Mentor und Supervisor; Dr. Ulrich Riegel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Religionspädagogik: Religiöse Entwicklung: etwa auch ich?

Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Tag der Schulpastoral waren durchweg positiv: „Kompetente Referenten förderten die Reflexion meiner eigenen Person und meiner Arbeit.“ - „In angenehmer Atmosphäre gab es viele neue Anregungen und frischen Schwung für das Tun in meiner Klasse.“ - „Das Verhältnis zwischen Theorie und Praxis war gut ausgewogen und es gab viele sofort umsetzbare Ideen.“ -„Ich konnte neue Kontakte mit Gleichgesinnten knüpfen.“ - „Meditative Elemente für den Schulalltag taten mir gut.“ „Ich schöpfte neue Motivation, Schülern mehr zuzutrauen.“ -„Die Vielzahl und Bandbreite der Workshops war sehr gut und der Rahmen war bestens organisiert.“

Für den nächsten Schulpastoral-Tag, der am 6. Mai 2006 stattfinden wird, gab es schon einige Vorschläge und Wünsche.

In einem spirituellen Abschluss benannte Helga Kiesel noch einmal Rechte, die sich aus der Arbeit ergeben sollten, z.B. ein Recht auf Wertschätzung der arbeitenden Person, ein Recht auf angstfreie Arbeit ohne Demütigung oder ein Recht auf Lob und sachliche Kritik.

 

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